Besuch beim Roten Höhenvieh

Die August-Sitzung hatte die Umweltschutz-Initiative nach Großalbershof verlegt, um dort die Herde des "Rotes Höhenviehs" der Familie Bauer zu besichtigen. Der ehemalige Tierarzt Rudolf Bauer hält dort eine kleine Herde von 17 Rindern auf 14 ha, um dieser alten Tierrasse eine Zukunft zu geben. Früher gehörten diese Tiere zu unserem Landschaftbild, von denen noch Wirtshausnamen wie "Roter Ochse" zeugen, aber da sie weniger schnell Fleisch ansetzten, wurden sie von der profitorientierten Landwirtschaft von anderen Rassen verdrängt.

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Die Herde lebt das ganze Jahr auf der großen Weide und ernährt sich fast ausschließlich von den dortigen Pflanzen. Das einzige, was sie verschmähen, sind Margeriten. So haben sie die einst verbuschte Landschaft freigelegt und auf der von Chemie unberührten Wiese wächst eine bunte Mischung von Gräsern, Blumen und Kräutern.

Die Rinder haben mehrere Trinkstellen, auf einer können sie sich das Wasser sogar mit einer passend konstruirten Pumpe selbst hochpumpen, was sie nach kurzer Einweisung perfekt beherrschten.

 

 

 

 

 

 

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Wir waren sehr beeindruckt von der Ruhe der Tiere. Als wir auf sie zukamen, liefen sie zusammen und begutachteten den Besuch. Einige beschnupperten uns und ließen sich streicheln, andere hielten etwas Abstand. Selbst der  eindrucksvolle Chef-Bulle besah uns sehr gelassen. (Allerdings sollte man sich den Tieren nicht ohne Begleitung des Züchters nähern) Eine Kuh beschützt ihr Kalb so gut, daß es Herrn Bauern noch nicht gelungen ist, es zur Begutachtung einzufangen.

Hier konnten wir sehen, wie gut der Kreislauf der Natur funktioniert, wenn der Mensch ihn zuläßt: Die Landschaft wird vom Rind vorbildlich gepflegt, eine Klauenpflege und ähnlichen Eingriffe sind kaum nötig, da sich die Tiere viel bewegen und gesund bleiben. Der von Pharmaka unberührte Dung dient Käfern als Nahrung, die wiederum zur Ernährung von Fledermäusen dienen, die sich in der Scheune niedergelassen haben.

Abschließend lud uns das Ehepaar Bauer noch zu einer Brotzeit ein, bei der wir uns von der Qualität des Rindfleischs in Form von Salami mit selbstgebackenem Brot überzeugen konnten.

 

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